Presse

Schwarzwälder Post, Montag, 17. Oktober 2016

Kaisermarathon auch bei Schnee, Regen und Nebel gutes Pflaster für LG
AK-Platzierungen für Rosi Knäble, Bernd Ehrhardt und Bruno Schumi

Zell-Unterharmersbach (be). Alljährlich findet in Söll, dem schönsten Blumendorf in Europa, zwischen Kufstein und Kitzbühel gelegen, im Rahmen der »Tour de Tirol« am zweiten Veranstaltungstag als Königsetappe der Kaisermarathon statt.
Nach dem Start führt die 42,195 km lange Strecke mit 2.345 Höhenmetern nach Ellmau, vorbei an der durchs Fernsehen bekannten Rübezahlhütte. Vom Hartkaiser ging es weiter vorbei am Tanzbodenalmsee, dem Jochstubensee und dem Filzalmsee zum Erlebnispark »Hexenwasser« und von dort zum 1.829 Meter hoch gelegenen Ziel auf der Hohen Salve.
Nach einem anstrengenden Jahr am Ende der Laufsaison wollten es die beiden Ü-60 Läufer der LG Brandenkopf, Rosi Knäble und Bernd Ehrhardt noch einmal wissen. Sie hatten sich für einen Start an einem der anspruchsvollsten und schönsten Marathonstrecken der Welt und Österreichs größtem Bergmarathon gemeldet.
Ebenso vor Ort Bruno Schumi, der in dieser Saison Sieger im Schwarzwald-Berglauf-Pokal und Achter der deutschen Berglaufmeisterschaft wurde. Schumi startet als deutscher und österreichischer Staatsbürger für die LG Brandenkopf und die LAG Klagenfurt. Diesmal ging er für Klagenfurt an den Start.
Die äußeren Voraussetzungen waren für die rund 700 Läufer denkbar ungemütlich, denn beim Start setzte leichter Nieselregen ein, der allmählich bis an das Ziel in Schneefall überging. Auch lag die Laufstrecke permanent im z. T. dichten Nebel, so gab es während des Laufs nicht viel von den in der Ausschreibung angepriesenen Sehenswürdigkeiten zu sehen.
Offensichtlich war dies für die drei Läufer nicht allzu sehr störend, denn Bruno Schumi konnte sich gleich von Beginn an auf Platz 4 hinter drei internationalen Spitzenläufer festsetzen und zusammen mit seinem österreichischen Mannschaftskollegen Robert Gruber nach 3:35 Stunden zeitgleich die Ziellinie überqueren. Durch die elektronische Zeitmessung wurde er jedoch auf dem 4. Gesamtplatz gewertet und wurde so neben der Platzierung 2 in der Altersklasse 30 österreichischer Vizemeister.
Rosi Knäble und Bernd Ehrhardt liefen von Beginn an gemeinsam und gingen die ersten acht noch flachen Kilometer vorsichtig an. Als dann der erste steile Bergabschnitt begann, konnten sie ihre Erfahrung ausnutzen und profitierten von den heimischen Trainingsbedingungen im Vorgebirge des Schwarzwalds. Als der Großteil der Läufer im mittleren Abschnitt des Läuferfelds in den Wanderschritt überging, war es ihnen möglich, den Laufschritt beizubehalten und so kontinuierlich rund 70 Plätze gutzumachen. Dieser Vorsprung konnte bis in das Ziel beibehalten werden. So lief Rosi Knäble als Zweitälteste Läuferin unter den rund 700 Teilnehmern nach 5:36 Stunden im Ziel ein und belegte Rang 1 in der AK und Gesamtplatz 297. Ihr Kommentar nach dem Lauf: »Von den bisherigen klassischen Bergmarathons in der Schweiz und Liechtenstein war dies heute einer der schwierigsten Läufe. Schade, dass die Sicht nicht besser war bei dieser tollen Umgebung«.
Bernd Ehrhardt musste ca. zwei km vor dem Zeil am steilsten Stück der Strecke kräftemäßig nachgeben, jedoch drei Minuten später erreichte auch er das Ziel und der Vorsprung reichte deutlich für Rang 3 in der AK als bester Deutscher. »Noch nie war der Bedarf an Nahrungsaufnahme gleich nach Zielankunft so groß, obwohl die Streckenverpflegung bestens war. Einmalig war, dass Bauern ihren Stall ausgeräumt und als Verpflegungsstation zur Verfügung gestellt hatten.« so sein Kommentar.

Reportage »11. Tour de Tirol« auf www.laufreport.de/

zurück
__________________________________________________________________________